Dezember 2013

Kutching/Sarawak auf Borneo 1-5.12.2013

Malaysia besteht aus zwei durch das Südchinesische Meer getrennte Landesteile. Lange geplant war eine Reise auf die Halbinsel Borneo im Osten des Landes.
Für vier Tage begleitete ich meine Tante Dr. Palong, zwei Ihrer Kinder (Hanna und Hadi) und meinen Gastbruder Amir bei einer Reise nach Kuching. Der Name der Stadt bedeutet auf Deutsch übersetzt "Katze". Kuching ist die Hauptstadt des malayischen Bundesstaates Sarawak. Die Stadt liegt am Sarawak River und befindet sich ca. 50 Kilometer von der Grenze zu Indonesien entfernt.
Meine Tante ist Statistik Professorin an der USM in Penang. Sie hatte in Kuching eine dreitägige Konferenz und hatte uns gefragt, ob wir mit ihr nach Borneo fliegen möchten, um Urlaub zu machen.
Sonntags abends wurden Amir und ich von meiner Familie zu meiner Tante nach Butterwoth gefahren. Wir haben die Nacht vor dem Abflug, bei ihr übernachtet, weil wir am nächsten Morgen um 4:30 Uhr zum Flughafen mussten.
Ich hatte mir immer gewünscht nach Borneo zu fliegen, besonders wegen den Strände, der Natur und den vielen Volksgruppen, wie z.B. den Ureinwohner Orang Aslis, den Iban und vielen weiteren.
Wir sind dann am Montagmorgen, zusammen mit einem ihrer Kollegen, von Palong nach Kuching geflogen. Von dort aus ging es dann mit einem Taxi zu unserem Hotel Riverside Majestic. Es befindet sich direkt Sarawak River und liegt neben dem Wahrzeichen der Stadt, einen Brunnen mit Katzen.
Gemeinsam sind wir dann am Sarawak River entlanggelaufen. Später hat sich die Familie ausgeruht. In der Zeit war ich im Pool schwimmen. Abends hatten wir noch eine einstündige traditionelle Bootstour auf dem Sarawak River. Leider regnete es, es war aber trotzdem sehr schön und lustig.
Dienstag begann dann die Konferenz meiner Tante. Da sie Angst hatte, dass ich "entführt" oder überfallen werde, durfte ich das Hotel nur zusammen mit den anderen verlassen. Sie hatte leider ein bisschen zu viel Angst, was aber verständlich war, da sie die Verantwortung hatte. Leider wollten mein Bruder und meine "Cousins" nur im Hotel bleiben. Ich hab dann ein bisschen Zeit am Pool und in der Gym verbracht. Gerne hätte ich meine Zeit anders verbracht. Abends Waren wir noch Essen und sind wieder den gleichen Weg am Sarawak River entlang gegangen
. Mittwochs sind wir morgens ins Cultural Village gefahren. Es ist ein nachgestelltes Dorf und sehr bekannt in Sarawak, weil es sich am Hang eines berühmten Berges einer Legende befindet. In dem Dorf haben wir uns die verschiedenen Langhäuser der verschiedenen Kulturen angeguckt. Außerdem waren wir noch in einem Theater. Das war schön. Dieses mal eben das typische Touristenprogramm.
Donnerstags haben wir dann noch typische Souvenirs gekauft. Besonders Kuchen, Pfeffer und "Salziger Fisch" sind berühmt für Sarawak.
Außerdem habe ich noch einem sympathischen deutschen Doktor und Professor der Informatik aus München getroffen und mich mit ihm unterhalten.
Leider sind wir dann Donnerstagsabends schon wieder zurück nach Penang geflogen. Zum Erholen und Entspannen war es ein sehr schöner Urlaub. Ich hatte aber gehofft etwas mehr von Sarawak oder Borneo zu sehen. Trotzdem war es sehr interessant. Ich konnte viele Teilnehmer der Konferenz kennen lernen und ein bisschen über die verschiedenen Kulturen auf Borneo erfahren.

(6.12.2013)

Ferien, Ausflüge und Veränderungen

Die Ferien vergehen hier wie im Flug. Die "Brassband" und die Tanzproben haben wieder angefangen, so dass ich trotz Ferien jeden Tag in die Schule gehe. Beim Tanzen übe ich gemeinsam mit unserer Tanzgruppe für Chinese New Year auf Penang.
Am 29.12. treten wir mit der "Brassband" auf. Das heißt, wir marschieren 4,5 km bei ca. 30°C. Ich spiele die Bass Drum. Also marschiere ich mit einer riesigen Trommel und hoffe, dass die Sonne an diesem Tag nicht scheint. Na ja, es wird auf jeden Fall eine Erfahrung :D
In den letzten zwei Wochen haben sich hier einige Sachen verändert. Alois, der französische Austauschschüler war für 18 Tage in Frankreich. Es ist eigentlich nicht Erlaubt während seines Austauschjahres zurück in sein Heimatland zu fliegen. Aufgrund familiärer Probleme, bekam er eine Sondererlaubnis. Nach seiner Rückkehr in Malaysia, wurde er von seiner Gastfamilie aufgefordert, die Gastfamilie zu wechseln. Eine schwere Sache für ihn, aber auch eine schwere Entscheidung für die Gastfamilie. Sein Gastbruder, mit dem ich hier sehr viel unternehme, hat mir erklärt, dass seine Familie nicht mehr mit ihm klar gekommen ist. Im Vorfeld wurde schon nach einer neuen Gastfamilie gesucht, was sich als schwierig herausstellte. Es wurde jedoch eine Familie gefunden, die zurzeit aber noch im Urlaub ist. Also wohnt Alois vorübergehend bei Stellas Gastfamilie.
Meiner Gastmutter geht es im Moment leider sehr schlecht, sie hatte die letzte Woche starke Probleme beim Laufen und ist dann heute Morgen vermutlich mit einem Bandscheibenvorfall ins Krankenhaus gekommen. Die letzten Tage, hab ich mich sehr viel mit ihr unterhalten. Ich bin echt froh, dass ich so eine tolle und liebe Gastmutter hier habe, mit welcher ich über alles reden kann.
Die letzten 2 Wochen waren trotzdem sehr schön, unter anderem war ich mit Mr. Lee, Ai-Win (seine Tochter) und Stella in Penang. Ich fühle mich hier sehr wohl. Mr. Lee trägt auch sehr viel dazu bei. Er ist zu meinem 2ten Vater hier geworden. Wir verstehen uns einfach super, so dass wir oft etwas zusammen unternehmen und alles sehr viel Spaß macht.
Wir waren auf dem "Pesta". Ein Markt, der im Dezember immer am Abend stattfindet. Eigentlich vergleichbar mit einem "Pasar Malam" auf Deutsch "Nachtmarkt". Es gibt viel verschiedene Stände mit Kleidung, Essen und vielen anderen Waren. Außerdem einen kleinen Lichterpark, sehr schön bei Nacht.
Zusammen mit meiner Ibu und meinen zwei Schwestern war ich auch mal wieder in Sungai Petani. Dort besuchten wir zwei Schwestern meiner Gastmutter. Sehr schön, alle wieder zu sehen.
Am Sonntag war ich mit Lena und John (mit ihm war ich Fischen) bei einem Christmas Dinner. Eher ein Gottesdienst, mit viel Geschichten, warum wir an Jesus Christus glauben sollen. Mein erster Kontakt zur christlichen Religion in Asien. Es ist nicht vergleichbar mit der Kirche oder dem Gemeindeleben in Deutschland.
Die Ferien gehen leider wieder zu schnell rum :(
Ich hoffe, dass es meiner Ibu bald wieder besser geht und ich freue mich auf Weihnachten in Malaysia.

(18.12.2013)

Weihnachten in Malaysia

Die Zeit ist gekommen und wir haben Weihnachten. Ich kann mir immer noch nicht vorstellen, dass in Deutschland schon der 2te Weihnachtsfeiertag ist.
In Malaysia wird auch Weihnachten gefeiert, aber es feiern nur chinesische bzw. indische Christen.
Mit Stella und Alois fuhr ich letzte Woche Freitag für drei Tage zu einer Lehrerin von meiner Schule, um mit ihr zusammen Weihnachten vorzubereiten. Teacher Cecillia ist indische Christin (evangelisch), sie hat 3 ältere Kinder und ist Englisch Lehrerin an der SMKTAR. Eigentlich war es ausgemacht, dass wir gemeinsam mit ihrer jüngsten Tochter zum Singen in den Kirchenchor gehen. Aufgrund eines Todesfalls wurde es jedoch abgesagt. Also hatten wir einfach drei schöne Tage. Wir schmückten gemeinsam den Weihnachtsbaum, unterhielten uns viel und besuchten Verwandte ihrer Familie. Außerdem waren wir in einem Gottesdienst. Meine erste christliche Erfahrung in Asien. Es ähnelt einem deutschen, evangelischen Gottesdienst.
Die drei Tage waren wieder eine neue und gute Erfahrung. Ich muss aber ehrlich sagen, dass es eher „normal“ war. Es sind Christen und die Denkweise und Kultur ist ähnlich. Es war eine sehr nette Familie, besonders die Tochter war sehr sympathisch und freundlich.
Heiligabend, der 24.12.2013. Ein sehr schöner Tag mit viel Sonnenschein, blauem Himmel und Temperaturen von ca. 30°C
Morgens habe ich meiner Mutter geholfen. Sie hatte vor wenigen Wochen einen Bandscheibenvorfall, war einige Tage im Krankenhaus und sitzt nun für einige Zeit im Rollstuhl.
Abends wurde ich dann von einer ehemaligen Schuloffice Mitarbeiterin abgeholt. Wir sind mit ihrem Mann und Stella gemeinsam zum Gottesdienst gefahren. Anschließend waren wir Essen. Es war ein netter Abend. Wieder zu Hause angekommen, bin ich dann mit meinem Gastvater und zwei seiner Freunde nach Sungai Petani, der Hometown meiner Eltern, gefahren. Warum, das habe ich bis jetzt immer noch nicht verstanden. Es war auf jeden Fall sehr lustig und wir waren erst um halb 3 Nachts wieder zu Hause.
Am nächsten Tag wurde ich frühmorgens von Mr. Lee abgeholt, der mit seiner Familie und mir, seinen „Full Moon“ (der erste Monat für sein Enkel) gefeiert hat. Es war sehr schön. Wir waren zusammen bei seiner Familie und hatten leckeres Essen. Später waren sogar noch meine Freunde vom Tanzen da.
Heute am 26.12. war ich dann mal wieder in der Brassband. Ich hatte bis nachmittags Tanzen als Probe für den 29. und 31.Dezember, wo wir Auftritte mit der Brassband und Tanzgruppe haben werden.
Es wird jetzt immer mehr, ich gehe morgens um 8.00 Uhr in die Schule, habe 4 Stunden Bandprobe, dann eine Stunde Pause und wechsle dann zur Tanz.- und Traditionellen Musik Gruppe für drei Stunden. Echt anstrengend, macht aber doch Spaß. Das komplizierte ist, dass ich der einzige nicht Chinese bin. Also spricht der Lehrer meistens chinesisch. Na ja, das macht alles noch ein bisschen schwieriger. Generell waren es sehr schöne „Weihnachtstage“ für mich. Ich hatte aber auch kein Weihnachtsfest erwartet und bei 30 Grad ist es auch einfach nicht das gleiche, wie in Deutschland. Aber dort lag wohl auch kein Schnee und es war für die Jahreszeit im Verhältnis auch sehr warm.

(26.12.2013)

"Selamat tahun baru" - Frohes neues Jahr!

Das Jahr 2013 ist vorbei. Unglaublich, wie schnell die Zeit vorbeigeht.
Die letzten drei Tage hatten wir jeden Tag Brassband und Tanz Aktivitäten. Am 29.12. waren wir mit der Brassbandgruppe, wie geplant zum Marschieren in Butterwoth. Es war anders als ich gedacht hatte. Wir waren zwar schon mittags in Butterwoth, hatten aber erst am Abend unsere Parade. Es war eine riesengroße chinesische Parade. Alles hat ein bisschen an Karneval erinnert, nur es fand am Abend bzw. in der Nacht statt. Der Marsch in der Parade war mit dem Gewicht der Trommel sehr anstrengend. Insgesamt sind wir 4,6 Km marschiert und haben zweimal vor großen Publikum gespielt. Dort waren sehr viele Menschen und es war sehr laut.
Auch wenn wir am Ende alle einfach nur noch müde waren, hat es sehr viel Spaß gemacht.
Am Montag hatten wir dann mal wieder Tanzprobe und "Gemilang" Probe (Musikprobe für Chinese New Year). Das ist inzwischen auch sehr schön.
Gestern war dann noch die "Einschulung" der neuen Form 1 (7. Klassenstufe) in unserer Schule. Bei dieser Veranstaltung hatten wir dann noch jeweils zwei weitere Auftritte. Zuerst mit der Brassband und dann mit der Tanzruppe.
Am Silvesterabend, bin ich dann gemeinsam mit Mr. Lee und seiner Frau nach Butterwoth gefahren. Ich bin echt glücklich, dass Mr.Lee so viel mit mir unternimmt. Meine muslimische Familie feiert kein Silvester. Im Verhältnis feiern hier nur sehr wenige Familien Silvester.
Ursprünglich war es geplant, dass wir zum Countdown nach "Auto City" fuhren. Es war aber alles überfüllt, also sind wir vom einen Platz zum nächsten gefahren, um zu gucken welcher denn gut wäre. Bis wir dann um 23:40 zur passenden Zeit, einen Platz mit Aussicht Richtung Strand sind und auf Pulau Penang hatten. Es war sehr schön, sieben Stunden vor meiner Familie und Freunden in Deutschland, Silvester zu feiern. Auf dem Rückweg standen wir dann noch sehr lange im Stau.
2013 war echt ein sehr schönes, ereignisreiches Jahr. So viele neue Erfahrungen, Freunde und Eindrücke einfach unglaublich. Ich bin wirklich glücklich in Malaysia. Morgen beginnt dann leider schon wieder die Schule, nach fast 2 Monaten Ferien … so schnell geht es :)

(01.01.2014)