November 2013

Deepavali -Kulim 1.11-9.11.2013:

Während Deepavali hatte ich im November die Chance, die indische Kultur näher kennen zu lernen. Am Freitag, den 01.11. wurde ich von Stellas indischem Gastvater abgeholt und bin gemeinsam mit Stella ins ca. 35 km entfernte Kulim gefahren. Er hat mich dort zu meiner neuen indischen Gastfamilie gebracht.
Ich habe für 9 Tage bei der indischen Familie seines Bruders gelebt, um mit ihnen gemeinsam "Deepavali", das indische Fest der Lichter zu feiern.

Die Familie wohnt im Kulim Square. Einem Neubaugebiet in der Nähe von Kulim (Kedah). Sie haben vier Söhne, Tevez (14), Kesuar (12), Mitresh (10) und Vagesh (8). Die Familie wohnt in einem sehr großen und offenen Haus gemeinsam mit der Mutter des Vaters. Außerdem war ein Onkel aus KL zusammen mit seiner Frau über die Festtage zu Besuch. Die Familie, der Onkel und seine Frau waren sehr offen und haben sich viel Zeit für mich genommen. Sie haben mir während der Tage viel erklärt und haben mich überall mit hingenommen.

Bereits kurz nach meiner Ankunft sind wir durch Kulim gefahren und haben mehrere Familien besucht. Der Besuch aus Kuala Lumpur ist selber erst eine Nacht zuvor angereist und sie wollten jetzt ihre Verwandten besuchen. In jedem Haus gab es etwas zu essen und man hat sich unterhalten.
Am Abend waren wir wieder zurück am Haus und wir haben alle ein paar indische Filme angesehen. Es waren die typischen Bollywood Filme mit Gesang, Tanz und Heldentum. Sie wurden mir von Tevez erklärt und übersetzt. Gegen halb 12 sind wir dann auf die Straße gegangen und begannen mit dem Feuerwerk. Der Onkel aus KL hatte es mitgebracht. Über der gesamten Straße war nur noch eine riesige Rauchwolke und man hat sein eigenes Wort nicht mehr verstanden. Das Feuerwerk bestand größtenteils aus Böllerketten, die größte war 5 Meter lang. Das Feuerwerk gehört eigentlich nicht zur indischen Kultur, sondern zur chinesischen Kultur. Trotzdem wurde es von den meisten Indern übernommen, um die Kinder glücklich zu machen. Um Mitternacht haben wir uns dann "Happy Deepavali" gewünscht. Das Feuerwerk ging noch bis ca. 1 Uhr. Im Anschluss wurde dann aufgeräumt. Die Straße war voller Müll und Böllerresten.
Der Deepavali Tag (2.11) begann für mich morgens um 6 Uhr. Mit dem Onkel, seiner Frau und Kesuar fuhren wir zu einem kleinen indischen Tempel. Dort wurde gemeinsam gebetet. Wieder eine neue Erfahrung und ein neuer Eindruck. Hindus beten wieder mit ganz anderen Ritualen als Muslime und als Christen.
Nach den Gebeten wurden dann vom Onkel neben dem Tempel wieder Böller gezündet und wir sind zurück nach Hause gefahren.
Zu Hause haben wir uns dann ein weiteres mal "Happy Deepavali" gewünscht und wir haben wieder Geldumschläge bekommen. Insgesamt habe ich 80 Ringgit bekommen. Im Anschluss sind wir gemeinsam zu einem weiteren Tempel gefahren. Hier waren sehr viele Menschen. Wir sind durch den Tempel gelaufen, die Familienmitglieder haben gebetet und wir haben noch etwas gegessen.
Weiter ging es dann zur Hometown der Familie des Vaters. Ein weiterer Tempel, weitere Gebete und im Anschluss wieder zurück zum Haus. Hier haben wir gegessen, uns ein bisschen ausgeruht und sind dann zum ersten offenen Haus nach Javi gefahren. Dort war Stella mit ihrer Gastfamilie. Wie bei den offenen Häusern üblich, gab es wieder etwas zu Essen und es wurde mit der Familie geredet. Irgendwann konnte ich aber nichts mehr essen, weil ich einfach nur noch satt war. Spät abends sind wir dann wieder zurück zum Haus gefahren. Am Sonntag hatten wir dann selber "offenes Haus". Es wurde viel vorbereitet, wir haben alles geputzt und Essen gekocht.
Abends sind dann immer wieder Besucher in unser Haus gekommen. Ein "offenes Haus" bedeutet auch viel Arbeit. Wir haben immer wieder viel gegessen und uns unterhalten. Die Atmosphäre mit der Familie war sehr gut. Viele Gespräche, natürlich wieder Feuerwerk und es gab wieder Geldumschläge.
Montag morgen fuhr der Onkel leider wieder nach KL. Er war sehr sympathisch und ich freute mich, ihn kennen gelernt zu haben. Ich wurde auch zu seinem "offenen Haus" eingeladen. Kann aber leider nicht dorthin. Während des Tages sind wir noch durch Kulim gefahren und am Abend gemeinsam mit einer Tante und ihren 4 Kindern (alles Mädchen) zu dem nächsten "offenen Haus". Natürlich wieder mit Essen, Feuerwerk und vielen Gesprächen.
Dienstags bin ich gemeinsam mit Tevez, Kesuar und dem jüngsten durch die Gegend gefahren. Wir waren in chinesischen Tempeln, kurz in einem Dampfbad und bei einer Kirche. Die Kirche war schöner als viele deutsche Kirchen. Sie lag am Berg und man konnte einen kleinen Rundgang am Berg gehen.
Abends waren wir dann noch bei den zwei Brüdern der Mutter. Wieder Zuhause, habe ich mich noch sehr lange mit den Eltern unterhalten und wurde dann auch direkt für das indische Festival "Thaipusam" im Januar 2014 eingeladen. Sie haben mich gefragt, ob ich in den Ferien nicht noch einmal zu ihnen kommen möchte. Ich habe mich sehr über die Einladung gefreut.
Mittwochs haben wir den Tag mit Fußball spielen und Essen verbracht. Dabei haben wir dann leider auch noch einen Spiegel zerbrochen, was aber nicht so schlimm war. Und wie soll es anders sein, wir haben wieder Familien besucht. Auch der Donnerstag war ähnlich. Lange ausschlafen, dann ein wenig Fußball und natürlich Essen. Am Abend war ich dann bei einer indischen Verlobung. Wieder eine neue Erfahrung, aber es war nicht so eindrucksvoll.
Der ursprünglich für eine Woche geplante Aufenthalt wurde dann bis Samstags verlängert.
Ich war ein wenig enttäuscht. Die Familie ist ausgesprochen nett. Da ich aber vor diesem Besuch bereits Aufenthalte im Süden und im Osten Malaysias bei der Familie einer Lehrerin hatte, sehnte ich mich ein wenig nach meiner malaysischen Gastfamilie, mit der ich in den letzten Wochen fast keine Zeit verbracht hatte. Außerdem waren bald Ferien und da würde ich dann auch wieder vieles ohne meine malaysische Gastfamilie erleben.
Samstag Nacht wurde ich dann von Stellas indischem Gastvater zur Hometown meiner Ibu (Gastmuttter) nach Kampong Kuala Sin gebracht. Der Weg dahin war eine Herausforderung, weil wir beide den weg nicht kannten.
Meine Familie (alle bis auf mein Ayah)waren an diesem Wochenende bei meiner Nenek (Oma) zu Besuch. Ich bin mit ihnen noch bis Sonntagabend dort geblieben, dann sind wir endlich nach Hause gefahren. Die vergangenen zehn Tage haben sehr viel Spaß gemacht und waren sehr schön. Die Tage waren aber auch sehr anstrengend.

Jetzt habe ich noch 4 Tage Schule und dann habe ich Ferien. Darauf freue ich mich sehr, auch wenn ich bereits seit Beginn der Examen-Phase nur wenig Zeit in der Schule verbracht habe.

(11.11.2013)

Tanz Präsentationen, Homestay, Geburtstag und Fischen:

Die Letzte Schulwoche ging sehr schnell rum, besonders die letzten Tage und das Wochenende. Jetzt habe ich bis 2014 Schulferien :)
Letzte Woche Donnerstag hatten wir einen Tanzauftritt zusammen mit der SMKTAR Gruppe in einem Waisenhaus in Penang. Morgens sind wir alle zusammen mit einem Bus dort hingefahren und haben dann erst getanzt, es wurden Musikstücke vorgespielt und noch gesungen. Später haben wir die Kinder dann auch noch 1 Tanz unterrichtet. Das war echt schön und hat viel Spaß gemacht. Beim Waisenhaus haben wir dann außerdem eine AFS Volunteerin von Dänemark getroffen. Wir haben uns viel mit ihr Unterhalten wie alles Läuft und wie ihre Erfahrungen hier sind. Marie, die Volunteerin, lebt im Waisenhaus und unterrichtet die Kinder für ein halbes Jahr Englisch, ihr gefällt die Arbeit mit den Kindern sehr.
Die Tänze haben super geklappt- bis auf den Platzmangel und das wir keine Kostüme dabei hatten. Unser Penang Chapter war auch da -hauptsächlich um mit Alois zu reden wegen eines Privaten Problem. Abends waren wir nach dem Auftritt dann noch in der Queensbay Mall in Penang. Da haben wir dann mal wieder typisch sehr viel gegessen und sind ein bisschen Shoppen gewesen. Abends sind wir dann spät nach Hause gekommen und wie ich am selben Tag noch erfahren habe, würde ich von Freitag bis Sonntag ein Wochenende bei einer andern muslimischen Familie, genauer gesagt beim Homestay in Sungai Duri teilnehmen. Der Homestay soll dazu dienen die Kulturen und Penang für Schüler von ganz Penang besser kennenzulernen. Lena Alois und ich waren da mit andern Schülern aus ganz Penang. Es hat nicht allzu viel gebracht weil Sungai Duri gerade mal 10 Minuten von Sungai Bakap, also meinem zuhause entfernt ist, trotzdem war es eine schöne Erfahrung. Wir haben spiele mit anderen Schülern gespielt, haben Präsentationen gehört und halt in der Familie gelebt. Ich habe zusammen mit Alois bei einer Familie gewohnt. Die Familie, besonders die Mutter war sehr nett- sie konnte aber nur Malaiisch was es das für Alois sehr schwer gemacht hat weil er noch gar nicht spricht.
Samstag abends war dann die Geburtstagsfeier für meine Ibu. Für den Geburtstag bin ich dann wieder nach Hause gekommen um zu helfen und einfach dabei zu sein. Der Geburtstag war echt super schön es gab echt leckeres Essen und viele nette Leute.
Sonntags war ich dann wieder beim Homestay dabei, das Wochenende war also mal wieder sehr stressig.
Die darauf folgenden Tage habe ich zuhause verbracht und wir sind immer mal wieder rumgefahren. Heute am Donnerstag bin ich dann zusammen mit Lenas Gastfamilie und einem Freund Fischen gegangen. Es war super schön und eine echt gute Erfahrung. Eigentlich waren wir gar nicht Fischen sondern auf einer Fischfarm und haben außerdem noch Krebsfallen ausgelegt und eingesammelt. Das war echt super schön weil es direkt vor der neuen Penang Bücke ist und man direkten Blick auf Penang und Pulau Aman hatte.
Morgen fahre ich dann mit Mr. Lee seiner Tochter und 3 weiteren Austauschschülern nach Langkawi. Ich freue mich echt darauf, weil es jetzt beim dritten mal endlich klappt :D

(21.11.2013)

Langkawi und Kuala Lumpur:

Wie kann man seine Ferien besser nutzen als zu reisen?
Genau diese Frage habe ich oder wir uns auch gestellt und aufgrund, dass meine Gastfamilie leider wegen Zeitmangels und Kostengründen nicht viel Reisen kann haben wir, also Stella die dasselbe Problem hat, einfach viele Leute gefragt ob sie denn Zeit zum Reisen mit uns haben. Durch die AFS Vorschriften einen Erwachsenen dabei zu haben waren wir immer ein bisschen eingeschränkt. Wir hatten dann Erfolg bei Mr. Lee, der uns Vorgeschlagen hatte gemeinsam mit seiner Tochter und Alois nach Langkawi für 2 Tage zu fahren und außerdem das wir ihn 2 Tage später zu einem Meeting in die Hauptstadt nach Kuala Lumpur folgen können und uns dann einfach selber oder mit seiner Tochter die in KL. Wohnt beschäftigen.
Da hatten wir dann also unsere ersten Urlaube zum Glück sicher.
Letztes Wochenende von Freitag bis Samstag waren wir dann auf Langkawi wir haben uns morgens früh bei Mr. Lee getroffen und wurden dann nach Penang zur Fähre gefahren. In Penang haben wir außerdem noch eine weiter Austauschschülerin, Jennifer, mitgenommen.
Wir sind von Penang bei Regen 3 Stunden mit der Fähre auf die Insel Langkawi gefahren. Langkawi ist die "Urlaubsinsel" im Nordwesten von Malaysia. Sie gehört zum Staat Kedah und hat außerdem keine Steuern sodass selbst deutsche Schokolade und deutsches Bier auf Langkawi Billiger ist als in Deutschland.
Auf Langkawi hatten wir ein Leihwagen gebucht, dass wir möglichst Selbstständig waren und Ai-Win (Mr. Lees Tochter) uns rumfahren kann. Wir haben das übliche Sightseeing gemacht und waren beim Adler, das Symbol von Lankgawi, bei dem Cable Cars und Kota Mahsuri.
Schade war das die Skybridge von Langkawi aufgrund des Regens und Nebels gesperrt war. Abends waren wir dann noch auf einem Pasa Malam und haben uns dank den Duty Free Shops noch einen schönen Abend gemacht ;)
Am nächsten Tag waren wir schwimmen (Stella Jennifer und ich) das Wetter war zum Glück ein bisschen besser aber immer noch nicht gut. Außerdem haben wir noch viel Besichtigt waren noch mehr Duty Free Sachen einkaufen und sind abends dann wieder nach Hause gefahren. Auf dem Weg nach Hause konnte man dann noch den Sonnenuntergang auf dem Indischen Ozean sehen, was gibt es schöneres?
Die 2 Tage haben echt Spaß gemacht weil Ai-Win noch jung ist und uns versteht, dass wir nicht immer direkt um 10 Uhr schlafen gehen wollen und uns unseren Freiraum für eigene Aktivitäten lässt.

Am Dienstagmorgen sind wir (Stella, Alois und diesmal Johnson) dann mit Mr. Lee gemeinsam nach Kuala Lumpur geflogen. Alois wird anschließend nicht mehr nach Penang sondern von KL aus zurück für 16 Tage nach Frankreich fliegen.
In Kuala Lumpur wurden wir dann wieder von Ai-Win am Flughafen abgeholt und zu ihrem Haus nach Selangor ca. 30 Minuten bis 1 oder 2 Stunden, vom Verkehr abhängig, von Kuala Lumpur entfernt. Am ersten Tag haben wir dann Sightseeing und Shopping gemacht. Wir waren im KLCC beim Timesquare und so weiter…
Am Mittwoch waren wir morgens schwimmen, also wenn man es als schwimmen bezeichnen kann Stella und ich sind mindestens 200 Meter ins Meer hineingelaufen hatten das Wasser aber trotzdem erst Hüfthoch. Naja hat trotzdem Spaß gemacht.
Abends sind Stella und ich dann zu "unserem" Indischen Onkel gebracht wurden um dort die Nacht zu verbringen. Wir waren dann gemeinsam mit ihm, seiner Frau und 2 weiteren Deutschen aus seiner Firma in der Beerfactory. Was wir da gemacht haben lässt sich wohl vom Namen ableiten. Es war ein super schöner, lustiger und Langer Abend.
Am nächsten Morgen waren wir dann noch bei der Übergabe des neuen Autos der Frau dabei und sind dann wieder zurück zu Ai-Win Alois und Johnson. Abends waren wir dann gemeinsam mit meinem AFS Volunteer Freund aus Kuala Lumpur, Fahran, im Kino. Das Kino ging bis nachts um 2. Der Film, die Tribute von Panem Teil 2, war für uns alle abgesehen von Stella ein totales Rätzel :D Am nächsten Tag war dann leider wieder die Abreise, für uns und für Alois. Wir haben dann morgens Alois zum Flughafen gefahren und haben dann auf unseren Rückflug nach Penang gewartet.
Zurück in Penang war ich dann noch bei Mr. Lee zuhause und habe sein 2 Tage alten ersten Enkel, Yoshua Lee gesehen. Während KL ist Mr. Lee Opa geworden. Er war echt stolz aber das Baby war auch echt süß.
In 2 Tagen geht es für mich gemeinsam mit meinem Gastbruder für 4 Tage nach Kutching/Sarawak gemeinsam mit meiner Gasttante weiter.

(30.11.2013)